Die HSG Dietmannsried/Altusried bleibt auch nach dem dritten Ligaspiel der Oberliga-Saison 2025/26 ungeschlagen, muss sich beim Aufsteiger TSV Aichach jedoch mit einem 28:28-Unentschieden zufriedengeben. Nach ordentlichem Beginn und einer 15:14-Halbzeitführung versäumte es die Mannschaft, ihre zahlreichen klar herausgespielten Chancen konsequent zu nutzen. Besonders in der zweiten Halbzeit ließ die Abschlussquote deutlich nach, wodurch die Gastgeber das Spiel zwischenzeitlich drehen konnten. Trotzdem zeigte die HSG klare Moral, kämpfte sich nach einem Vier-Tore-Rückstand zurück und sicherte sich in einer spannenden Schlussphase wenigstens einen Punkt. Im letzten Angriff vergab die Mannschaft jedoch die Möglichkeit zum Sieg. Das Unentschieden ist angesichts des Spielverlaufs kein Beinbruch, zeigt aber deutlich, wo die HSG in den kommenden Wochen ansetzen muss.
Mit breiter Brust und zwei Siegen im Gepäck reiste die HSG Dietmannsried/Altusried zum Aufsteiger TSV Aichach. Nach dem überzeugenden Heimerfolg gegen Regensburg und dem zuvor erkämpften Auswärtssieg in Unterpfaffenhofen stand das Team von Kapitän Alex Schneider gut da. Die Vorzeichen waren also positiv, auch wenn die personelle Situation nicht ideal war: Rückraumspieler Schwegler fiel weiterhin aus, und auch der rechte Rückraum-Shooter Bernick sowie Torhüter Ignacz, mussten verletzungsbedingt passen. Zu allem Überfluss konnte Trainer Patrick Haas aus beruflichen Gründen die Reise nicht antreten. Co-Trainer ElmarRomanesen übernahm die Verantwortung an der Seitenlinie und formulierte vor der Partie eine klare Marschroute: „Jungs, wir wollen heute über eine harte Deckung und schnelles Umschalten kommen. Wenn wir unsere defensive Stabilität abrufen und im Angriff geduldig bleiben, können wir auch auswärts zwei Punkte mitnehmen.“ Der Gegner aus Aichach hatte in der Vorwoche eine deutliche Niederlage gegen Cham kassiert und wollte nun vor eigenem Publikum Wiedergutmachung betreiben. Entsprechend motiviert erwartete die Gastgeber ein kampfbetontes Spiel.
Die HSG tat sich in den Anfangsminuten schwer, ihren Rhythmus zu finden. Technische Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse führten dazu, dass die Hausherren früh mit 4:1 in Führung gingen. In dieser Phase fehlte der Oberallgäuer Mannschaft die gewohnte Präzision im Angriffsspiel, während Aichach mit einfachen Treffern über den Kreis und aus dem Rückraum punktete. Doch die HSG fing sich schnell wieder. Mit einer stabileren Abwehrreihe und energischerem Zweikampfverhalten kam sie zurück in die Partie. Ab der 15. Minute lief das Spiel ausgeglichener. Über das Tempospiel gelang der HSG in der 18. Minute erstmals der Ausgleich zum 9:9. In dieser Phase fand die Mannschaft offensiv bessere Lösungen. Bis zur Pause blieb die Partie umkämpft, doch die Gäste setzten kurz vor dem Seitenwechsel wichtige Akzente und gingen mit einer knappen 15:14-Führung in die Kabine. In der Halbzeitpause übernahm Routinier Haller das Wort: „Wir sind vorne, und das nicht unverdient. Wenn wir jetzt klarer in unseren Aktionen werden und unsere Chancen nutzen, holen wir die zwei Punkte.“ Die Marschroute war also klar – doch der Start in den zweiten Durchgang verlief anders als erhofft.
Direkt nach Wiederanpfiff verfiel die HSG in alte Muster. Die Offensive verlor an Struktur, mehrere klare Chancen wurden leichtfertig vergeben, und Aichach nutzte die Unsicherheiten konsequent aus. Über schnelle Angriffe drehte der Aufsteiger das Spiel und führte in der 43. Minute mit 22:18. In dieser Phase schien die Partie zu kippen, die HSG wirkte verunsichert. Doch die Moral der Mannschaft blieb intakt. Die HSG agierte fortan konzentrierter, verteidigte aggressiver und kam über Ballgewinne zu einfachen Treffern. Der Rückstand wurde sukzessive aufgeholt und es entwickelte sich eine spannende Schlussphase auf Augenhöhe. Zu dieser Phase wurden aber erneut zu viele klare Chancen vergeben. Somit stand es in der 55. Spielminute 27:27. Die HSG konnte durch Julian Haggenmüller nochmals erneut in Führung gehen, welchen der Aufsteiger aber erneut neutralisieren konnten. Den letzten Angriff bei 28:28 spielte die HSG nicht konsequent genug zu Ende. So mussten sich beide Teams mit einer gerechten, aber aus Sicht der Oberallgäuer bitteren Punkteteilung zufriedengeben.
Nach dem Spiel zeigte sich Toptorschütze Robin Häufele (7 Tore) selbstkritisch: „Dieser Auswärtspunkt ist an sich für unsin Ordnung – vor allem, wenn man sieht, wie wir zurückgekommen sind. Aber heute war deutlich mehr drin. Unsere Abschlussschwäche hat uns einen Punkt gekostet. Daran werden wir arbeiten.“
Am Samstag, 18. Oktober 2025, empfängt die HSG in dem heimischen Halle den nächsten Aufsteiger, den Eichenauer SV. Gegen die Münchner Vorstädter, die man aus früheren Duellen gut kennt, will die Mannschaft um Kapitän Alex Schneider die Lehren aus dem Aichach-Spiel ziehen und vor eigenem Publikum wieder voll punkten.
Für die HSG spielten:
Grabher P., Weigl – im Tor
Bernhard (3), Albrecht (2/1), Feigele (1), Haller (2), Haggenmüller (4), Häufele (7), Rucht (1), Schneider M. (6), Grabher S. (2), Schneider A.
Foto ©️ Dirk Klos