Knappe Niederlage gegen den Spitzenreiter

Die HSG Dietmannsried/Altusried zeigte am vergangenen Wochenende eine beeindruckende Leistung gegen den Tabellenführer TSV Ismaning, musste sich jedoch nach einem dramatischen Spiel mit 27:28 geschlagen geben. Bis in die Schlussminuten lieferte die Mannschaft einen beherzten Kampf, scheiterte jedoch knapp an der starken Mannschaft aus München.

Die Vorzeichen standen auf Spannung, als die HSG den Spitzenreiter der Oberliga Süd empfing. Mit einer klaren taktischen Ausrichtung wollte das Team von Trainergespann Haas/Romanesen den Favoriten aus Ismaning ärgern. Im Angriff wurde auf variable Spielzüge und schnelles Umschalten gesetzt, während die Abwehr mit einer harten, disziplinierten Defensive den Gästen das Leben schwer machen sollte. Besonders erfreulich war die Rückkehr von Jonas Bernick, der nach einer Verletzungspause wieder im Kader stand. Die Marschroute war klar: Durch eine aktive Abwehrarbeit Ballgewinne erzwingen und diese in schnelle Tore ummünzen, um den Spitzenreiter unter Druck zu setzen.

Von Beginn an entwickelte sich ein intensives und hochklassiges Handballspiel, das die Qualität beider Mannschaften eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Dietmannsrieder agierten im Angriff spielfreudig und zeigten sowohl dynamisches Tempospiel als auch ausgeklügelte Spielzüge gegen die kompakte Abwehr des TSV Ismaning. Auf der anderen Seite hielt die Abwehr der HSG gut dagegen. Die Gäste wurden immer wieder zu Fehlern gezwungen.

Nach 15 Minuten stand es folgerichtig 7:7, ein Beleg für die Ausgeglichenheit der Begegnung. Besonders der Innenblock der HSG überzeugte mit starker Defensive, was immer wieder zu Ballgewinnen führte. Diese nutzte die Mannschaft, um in der zweiten Welle schnelle Tore zu erzielen. Doch auch der TSV Ismaning zeigte sich in den entscheidenden Momenten abgeklärt und nutzte Fehler der Gastgeber konsequent aus. Zur Halbzeitpause stand es leistungsgerecht 15:15, ein Ergebnis, das die Spannung für die zweite Hälfte aufrechterhielt.

Mit klaren Worten motivierte Trainer Haas seine Mannschaft in der Kabine: „Jetzt müssen wir das Tempo nochmal erhöhen. Verliert nicht den Kopf und haltet euch an unseren Spielplan.“ Diese Ansprache zeigte Wirkung. Nach der Pause erwischte die HSG ihre beste Phase des Spiels. Die Abwehr agierte geschlossen, unterstützt durch starke Paraden von Torhüter Simon Weigl. Im Angriff spielte die Mannschaft dynamisch und mit klarem Kopf, was zu einem Drei-Tore-Vorsprung (20:17) in der 36. Minute führte. Doch der TSV Ismaning bewies, warum er an der Tabellenspitze steht. Nach einer Auszeit kämpften sich die Gäste zurück ins Spiel und stellten die HSG vor neue Herausforderungen. Dennoch blieb die Mannschaft um Rückraumshooter Jonas Becker bis zur 45. Minute mit 25:22 in Führung. In dieser Phase verpasste es die HSG jedoch, den Vorsprung weiter auszubauen. Vergebene Chancen und unstrukturierte Angriffe brachten die Gäste wieder ins Spiel.

In der 55. Minute gelang Ismaning der Ausgleich, und die Schlussminuten wurden zum nervenaufreibenden Krimi. Eine Zeitstrafe für die HSG kurz vor Ende erschwerte die Aufgabe zusätzlich. Der TSV Ismaning nutzte die Überzahl und erzielte 30 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 27:28. Ein letzter Angriff der HSG blieb erfolglos, und die Gastgeber mussten sich knapp geschlagen geben.

Nach Abpfiff zeigte sich Spielmacher Chris Haller enttäuscht, aber kämpferisch: „Das war heute eine vielversprechende Leistung von uns gegen den Spitzenreiter. Natürlich ist die Niederlage schlussendlich bitter. Jetzt gilt es die Fehler, vor allem in der Crunchtime, zu analysieren und nächste Woche auf unserem Spiel aufzubauen.“

Am kommenden Samstag wartet bereits die nächste Herausforderung auf die HSG. Auswärts trifft die Mannschaft auf den Tabellendritten TSV Haunstetten. Mit der starken Leistung gegen Ismaning im Rücken will das Team um Kapitän Alex Schneider erneut überzeugen und wichtige Punkte holen. Gelingt es der HSG, die Dynamik und Stabilität der letzten Spiele aufrechtzuerhalten, steht einem spannenden Duell gegen die nächste Spitzenmannschaft nichts im Wege.

Für die HSG spielten:

Bönsch, Ignacz, Weigl (1) (Tor);

Albrecht (1), Becker (7/4), Bernick (3), Bernhard (2), Feigele (1), Haggenmüller (1), Haller (5), Häufele (3), Meggle, Müller-Tolk, Schneider M. (2), Schwegler (1), Sellei

Fotos: Dirk Klos