Wechselhaftes Jahr findet versöhnliches Ende

Die HSG Dietmannsried/Altusried hat ihre Saison in der Handball Oberliga-Süd 2024/25 mit einem 23:21-Punktekonto auf dem 7. Tabellenplatz beendet. Damit verpasst das Teamdas anvisierte Ziel – ein Platz im oberen Tabellendrittel – und muss sich mit einer durchwachsenen Spielzeit begnügen. Dennoch überwiegt am Ende die Erleichterung: Der Klassenerhalt ist gesichert, und die HSG geht in ihre insgesamt elfte Oberliga-Saison – die neunte in Folge seit dem letzten Aufstieg.

Verpasste Ziele und Gründe der Stagnation

„Platz sieben entspricht nicht unserem Anspruch“, so das nüchterne Fazit aus dem Lager der HSG. Zu inkonstant präsentierte sich die Mannschaft über weite Strecken der Saison. Wechselhafte Leistungen und eine unzureichende Trainingsbeteiligung verhinderten, dass das vorhandene Potenzial konstant auf die Platte gebracht werden konnte. Hinzu kamen zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle, die immer wieder Umstellungen erforderten und den Rhythmus störten.

Doch nicht nur die HSG hatte mit der fehlenden Konstanz zu kämpfen: Die gesamte Liga zeigte sich in dieser Saison extrem ausgeglichen. Hinter dem souveränen Meister TSV Ismaning, der mit beeindruckenden 38:6 Punkten und einem Zehn-Punkte-Vorsprung auf Platz 2 durchmarschierte, war das Rennen um die Relegationsplätze wie auch um den Klassenerhalt völlig offen. Mannschaften mit Aufstiegsambitionen erlebten genauso wie Abstiegskandidaten Höhen und Tiefen.

Enge Tabellenkonstellation und Drama bis zum Schluss

Besonders deutlich wird dies bei einem Blick auf das Tabellenmittelfeld: Zwischen dem Relegationsplatz 2 und dem letzten sicheren Nichtabstiegsplatz 8 lagen am Saisonende lediglich sechs Punkte. Der TSV Haunstetten sicherte sich mit 16 Minuspunkten den zweiten Platz – ein Wert, der in den vergangenen Jahren nicht selten gerade einmal zu Rang 4 oder 5 reichte. Im bevorstehenden Relegationsduell mit dem ASV Cham drückt die HSG dem langjährigen Kontrahenten die Daumen.

Weniger erfreulich verlief das Saisonfinale für den TSV Ottobeuren, der einmal mehr den Aufstieg knapp verpasst hat und sich mit Platz 3 begnügen muss – drei Punkte vor der HSG. Der FC Bayern München, der TV Gundelfingen sowie die Sportfreunde der SG Kempten-Kottern müssen leider den Gang in die Bezirksoberliga antreten. Letztere konnten sich nach nur einem Jahr in der Oberliga nicht behaupten. Noch offen ist die Situation bei HT München 2, das sich in der Relegation beweisen darf – wenngleich unklar ist, ob ein Erfolg tatsächlich zum Ligaverbleib reicht.

Durchwachsener Schlussspurt und ein starkes Lebenszeichen

Die HSG hatte sich vor der Saison viel vorgenommen und wollte oben mitspielen. Lange Zeit sah es auch danach aus, doch eine Schwächephase mit drei sieglosen Spielen zum Saisonende sowie ungünstige Ergebnisse der Konkurrenz ließen die ambitionierten Pläne platzen. Umso wichtiger war das starke letzte Spiel gegen den TSV Herrsching, bei dem die Mannschaft noch einmal ihre Qualitäten zeigte.

„Wir werden diese Saison genau aufarbeiten“, kündigt Coach Haas an. „Das Allerwichtigste ist aber: Oberliga-Handball bleibt im Oberallgäu erhalten. Das war unser Mindestziel – und daran werden wir auch künftig alles ausrichten.“ Gemeinsam mit Co-Trainer Romanesen wird Haas auch in der kommenden Saison die sportliche Verantwortung tragen.

Veränderungen im Kader – frischer Wind für die Zukunft

Einige personelle Veränderungen stehen bereits fest: Torwart Ralf Bönsch kehrt zum TSV Ottobeuren zurück, Rückraumakteur Jonas Becker zieht es aus beruflichen Gründen nach München. Mit Felix Meggle (Kreis) und Fabian Fleschutz (Linksaußen) verabschieden sich zwei verdiente HSG-Urgesteine in den sportlichen Ruhestand.

Ersatz wurde bereits verpflichtet: Mit Phillip und Sebastian Grabher stoßen zwei Brüder zum Team. Keeper Phillip kommt aus Vöhringen, Kreisläufer Sebastian vom TSV Ottobeuren. Weitere Veränderungen im Kader werden bei Zeiten mitgeteilt. 

Erfreulich: Abgesehen von den genannten Abgängen haben alle weiteren Spieler ihre Zusage für die kommende Saison gegeben. Zudem kann die HSG auf Unterstützung aus dem eigenen Nachwuchs hoffen – auch hier wird perspektivisch gearbeitet, um den Kader in der Breite und Qualität weiter zu stärken.

Ausblick: Pause, Vorbereitung, Neuanlauf

Bis Mitte Juni dürfen sich die Spieler nun eine wohlverdiente Pause gönnen, ehe die intensive Vorbereitung auf die Saison 2025/26 beginnt. Dann will die HSG erneut angreifen – mit frischem Personal, neuer Energie und der klaren Vision, in der Oberliga nicht nur mitzuspielen, sondern den Klassenerhalt frühzeitig zu sichern und sich dann nach weiter oben zu orientieren.

Foto ©️ Dirk Klos