Vergangenen Samstag stieg der Oberallgäu-Klassiker zwischen der HSG Dietmannsried/Altusried und dem TSV Ottobeuren. Zu diesem Zweck zog es Scharen von Handballbegeisterten in die Dietmannsrieder Schulsporthalle. „Wir hatten schon viele Spiele in der unsere Halle, die sehr gut besucht waren aber dieses Derby war rekordverdächtig.“, erklärt Abteilungsleiter Lau. In der „ausverkauften“ Halle kamen die Zuschauer dann auch voll auf ihre Kosten, da sich ein ausgeglichenes und spannungsvolles Nachbarschaftsduell entwickelte, in dem die HSG mit 32:29 schlussendlich verdient die Oberhand behielt.
Durch einen Schneider-Treffer wurde der Torreigen eröffnet, allerdings sollte das für lange Zeit die letzte HSG-Führung gewesen sein. Die Gäste aus Ottobeuren waren im ersten Spielabschnitt die bessere Mannschaft. Gestützt auf einen gut aufgelegten Keeper Daniel Laszlo, der einige Paraden zu verzeichnen hatte, zog die Bergkessel-Truppe zeitweise auf vier Treffer (11:7) davon. Zu diesem Zeitpunkt waren 20 Spielminuten absolviert und aus HSG-Sicht war die Devise alles daran zu setzen, das Spiel nicht weiter aus der Hand zu geben. Bis zur Pause verkürzten die Schützlinge von Tibor Somogyi und Elmar Romanesen den Rückstand auf 12:14.
In der 36. Spielminute sorgte ein Treffer von Timm Schwegler für die erste Führung seit sehr langer Zeit und leitete somit eine Art Trendwende ein. Zwar blieb das Spiel weiterhin auf Augenhöhe, allerdings agierten die Hausherren – vor allem in der Offensive – effektiver und abgezockter. Speziell durch die schnelle Mitte und zweite Welle kamen die Gastgeber zu einfachen Treffern. Als endgültigen Knackpunkt der Partie war die 53. Spielminute (27:26) anzusehen: Die HSG kassierte einen Strafwurf plus Zeitstrafe gegen sich. Dieser Eßlinger-Siebenmeter verfehlte allerdings das Gehäuse und die HSG-ler gewannen die Unterzahl, durch Treffer von Feigele und Schneider M., mit 2:0. Somit war fünf Minuten vor Ende eine Art Vorentscheidung gefallen. Trotz einer weiteren Zeitstrafe verwalteten die HSG-ler den Vorsprung von drei Treffern und fuhren am Ende einen 32:29-Heimsieg ein. „Wir haben ein gutes Derby gesehen, in der beide Mannschaft lange Zeit auf Augenhöhe waren. Ottobeuren war im ersten Durchgang die bessere Mannschaft. Im zweiten Spielabschnitt agierten wir dann griffiger und effizienter. Alles in allem kann man von einem verdienten Derbysieg sprechen.“, analysierte ein zufriedener Coach Romanesen nach dem Schlusspfiff.
Für die HSG war dieser Sieg nicht nur aus Prestigegründen, sondern auch hinsichtlich der Tabellensituation sehr wichtig. Zwar lag bis Redaktionsschluss das Ergebnis des Gipfeltreffens zwischen Herrsching und Simbach noch nicht vor, allerdings werden sich beide Mannschaften die Punkte gegenseitig wegnehmen. Egal wie das Spiel ausgeht, haben es die Oberallgäuer kommende Woche – im „Endspiel“ um Platz Zwei gegen Herrsching – in eigener Hand. „Natürlich folgen nach dem Aufeinandertreffen mit Herrsching noch drei weitere Spiele, die erstmal gewonnen werden müssen. Allerdings hat der Gewinner der Partie einen ganz klaren Vorteil im Hinblick auf den Relegationsplatz.“, so Romanesen weiter.
Für die HSG spielten:
Mayer, Schmidt (alle Tor);
Bernhard, Feigele (4), Stölzle, Bernick (2), Haller (4), Kreuzer (5), Meggle (1), Scheininger, Häufele (2), Schneider M. (7/1), Schwegler (6/4), Schneider A. (1)