Entwicklungshilfe vom Ammersee


Eine couragierte Leistung sichert der HSG Dietmannsried/Altusried einen hochverdienten 40:34-Auswärtssieg beim Dauerrivalen TSV Herrsching. Über die gesamte Spieldauer betrachtet, geht dieser Erfolg auch in der Höhe vollkommen in Ordnung und hätte durchaus noch deutlicher ausfallen können, allerdings gab Coach Haas – gerade in der Schlussphase – den jungen Spielern genug Spielanteile, um sich weiterentwickeln zu können. Die zwei Punkte sorgen dafür, dass die Oberallgäuer weiterhin gute Chancen auf den dritten Tabellenplatz haben. 

Den besseren Start in die Partie erwischte die Mannschaft von Trainer Ben Schulze. Der TSV führte nach zehn Spielminuten mit 9:5 und die Oberallgäuer mussten zur ersten Auszeit greifen. Gründe hierfür waren Abstimmungsprobleme in der HSG-Deckung und einige vergebene Wurfchancen. Die Ansprache von Coach Haas fruchtete sofort und ab diesem Zeitpunkt waren die Gäste voll im Spiel. Der Rückstand wurde binnen kürzester Zeit egalisiert und in der 19. Spielminute führte die HSG mit 13:10. Nun sah sich Schulze gezwungen, die grüne Karte auf den leider nicht dauerhaft neutralen Zeitnehmertisch zu legen. Davon zeigten sich die Oberallgäuer jedoch unbeeindruckt und spulten ihr Programm herunter. Gestützt auf einen stabilen Innenblock Feigele/Meggle und einen gut aufgelegten Ignacz im HSG-Gehäuse, wurde die TSV Offensive oftmals erfolgreich vor Probleme gestellt. Im Angriff fand man gute Lösungen, die hochprozentig verwertet werden konnten. Somit stand zur Pause eine 20:16-Führung auf der Anzeigetafel in der gut besuchten und stimmungsvollen Nikolaushalle.

Dass TSV-Übungsleiter Schulze auch im vierten Anlauf keinen Sieg gegen die HSG einfahren würde, zeichnete sich dann im weiteren Spielverlauf ab. Zwar bemühten sich die Hausherren nach allen Kräften und es wurden sämtliche taktischen Finessen zur Hilfe gezogen, allerdings kam der TSV nie näher als drei Treffer an die Gäste heran. Die Oberallgäuer stellten weiterhin eine griffige Deckung und im Angriff lief der Ball gut. Die insgesamt 74 Treffer waren einem sehr hohen Spieltempo geschuldet. Eine sehr positive Entwicklung auf Seiten der Gäste war, dass die Führung konsequent gehalten und zwischenzeitlich sogar auf acht Treffer ausgebaut werden konnte, was in der Vergangenheitgegen Herrsching oftmals nicht gelang. „Uns wurde zwar vor dem Spiel vom Gegner attestiert, dass wir uns seit letzter Saison nicht weiterentwickelt haben, aber dafür habe ich heute eine sehr stabile Leistung von uns gesehen. 40 Treffer gegen eine Mannschaft, die zuletzt ihren Fokus verstärkt auf die Abwehr gelegt hat, finde ich sehr aussagekräftig.“, so Patrick Haas. Herrsching versuchte zwar das Tempo weiterhin hochzuhalten und wieder in das Spiel zurückzufinden, allerdings hielt die HSG gekonnt dagegen. Einen Grund dafür sah Haas in der Defensivleistung: „Wenn man es in 60 Minuten schafft, ohne gelbe Karte oder Zeitstrafe auszukommen und trotzdem griffig verteidigt, dann muss es eine gute Leistung gewesen sein.“ Auf Seiten des TSV standen schlussendlich sieben Zeitstrafen, was sicherlich nicht an einer einseitigen Schiedsrichterleistung lag, sondern bezeichnend für den Spielverlauf war: Herrsching kamoftmals den einen Schritt zu spät und konnte sich nur noch mit beherzten Griffen in den gegnerischen Wurfarm helfen.

Der Sieg beschert der HSG nun einen Drei-Punkte-Vorsprungauf Herrsching. Den direkten Vergleich konnten die Oberallgäuer auch für sich entscheiden. Aus beiden Spielen gehen die HSG-ler mit einer Differenz von acht Treffern als Sieger hervor. Für die HSG geht es am kommenden Wochenende gegen den TSV Friedberg. Hier wird ein starker Gegner erwartet, den man bei einem Sieg noch weiter auf Distanz halten könnte. 

Für die HSG spielten: 

Ignacz, Bönsch (beide Tor) 

Bernhard (2), Haggenmüller (3), Feigele (2), Bernick (8), Haller (2), Meggle (5), Häufele (1), Schneider (10/4), Schwegler (6/1), Scheininger (1/1)

Foto ©️ Dirk Klos