Zu Beginn der neuen Saison stand am vergangenen Samstag das Oberallgäuer Landesliga-Derby zwischen der HSG Dietmannsried/Altusried und dem TSV Ottobeuren auf dem Programm. In einer bis unter das Dach gefüllten Halle lieferten sich die beiden Mannschaften einen nervenaufreibenden Kampf, den die HSG schlussendlich hauchdünn mit 23:22 für sich entschied.
Trotz großen Personalsorgen, neben Schneider A. und Haggenmüller musste Coach Haas nach dem Aufwärmen auch noch auf Becker und Fleschutz verzichten, erwischten die Hausherren einen guten Start in die Partie. Nach fünf Spielminuten führte die HSG mit 2:0, was zu diesem Zeitpunkt jedoch entschieden zu wenig war. Aus einer soliden und bissigen Abwehr heraus, erspielten sich die HSG-ler sehr gute Wurfgelegenheiten, die allerdings viel zu häufig nicht genutzt werden konnten. Entweder scheiterte man am sehr gut aufgelegten Gäste-Keeper oder es standen die eigenen Nerven im Weg. Diese Abschlussschwäche nutzte der TSV gekonnt aus und drehte die Partie. Zwischenzeitlich führte Ottobeuren mit 7:4 und war in dieser Phase die eindeutig bessere Mannschaft. Trotz doppelter Unterzahl ließen sich die Gastgeber jedoch nicht abschütteln und kämpften sich bis zur 20. Minute auf 8:8 heran und ab diesem Zeitpunkt wogte das Spielgeschehen auf Augenhöhe hin und her. In einem von technischen Fehlern und Nervosität geprägten Spiel, schaffte es bis zur Pause keins der Teams sich abzusetzen. Beim Stand von 10:10, der aus HSG-Sicht doch etwas schmeichelhaft war, wurden dann die Seiten gewechselt.
Angetrieben von Maxi Schneider, der verletzungsbedingt erst zum zweiten Speilabschnitt auf die Platte geschickt wurde, legten die HSG-ler wiederum einen besseren Start hin. Erstmalig ging man in der 40. Spielminute mit drei Treffern in Führung, was leistungstechnisch auch vollkommen in Ordnung ging. Deckungsgleich zur ersten Halbzeit leisteten sich beide Mannschaften jedoch viele Ungenauigkeiten im Angriffsspiel und es dominierten die Deckungsreihen. Eine erneute doppelte Unterzahl überstanden die HSG-ler nahezu schadlos und daraus folgte zehn Minuten vor Spielende mit 21:17 die höchste Führung der Partie. Eine Bergkessel-Auszeit trug dann jedoch Früchte und Ottobeuren verkürzte auf 21:20. Somit war alles für eine nervenaufreibende Schlussphase angerichtet und die Dietmannsrieder Dreifachturnhalle kochte förmlich über. Zwei extrem wichtige Haller-Treffer sorgten schlussendlich dafür, dass die Hausherren den letzten Angriff – mit einem Tor Vorsprung – herunterspielen und das Derby mit 23:22 für sich entscheiden konnten.
Ein geschaffter, aber überglücklicher „Tö“ Kinkel fasst den Auftakt wie folgt zusammen: „Erstmal muss ich den Zuschauern ein riesiges Kompliment machen. Es herrschte eine fantastische Stimmung und es waren so viele Leute vor Ort, dass nicht alle einen Platz in der Halle kriegen konnten. Wir haben ein typisches Auftaktspiel gesehen, in dem ein Unentschieden leistungsgerecht gewesen wäre. Unsere Truppe hat sich den Sieg jedoch leidenschaftlich erkämpft und vor allem in Sachen Kampfgeist eine super Vorstellung gezeigt. Dass noch nicht alles rund läuft war uns im Vorhinein klar, weswegen wir uns noch mehr über diesen Derbysieg freuen. Ab Dienstag richtet sich unser Fokus dann auf Niederraunau und darauf, dass wir die verletzten Spieler wieder fit bekommen.“
Für die HSG spielten
Ignacz, Mayer (beide Tor)
Bernhard (2), Feigele (3), Stölzle (2), Bernick (1), Haller (5), Becker, Wilken, Meggle, Häufele, Schneider M. (7/3) Schwegler (3), Scheininger