Im letzten Heimspiel der Saison trennen sich die HSG Dietmannsried/Altusried und der TSV Allach II mit 23:23-Unentschieden. Unabhängig davon, ob die Oberallgäuer dieses Remis als Punktgewinn- oder Verlust ansehen wollen, reicht das Ergebnis, um zum zweiten Mal in Folge die Vize-Meisterschaft in der Landesliga-Süd unter Dach und Fach zu bringen. Selbst bei einer Niederlage im letzten Saisonspiel gegen Schlusslicht Haunstetten und einem gleichzeitigen Sieg des TSV Herrsching, sind die HSG-ler nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen, da der direkte Vergleich gegen die Truppe vom Ammersee eindeutig gewonnen wurde.
Zum sportlichen Geschehen lässt sich folgendes sagen: Im ersten Spielabschnitt sahen die Zuschauer in der Dietmannsrieder Schulsporthalle ein vogelwildes Spiel, in dem beide Mannschaften, vor allem in der Angangsphase, ein wahnsinniges Tempo fuhren. Die Partie war von Gegenstößen, Fehlwürfen und technischen Fehlern geprägt. Trotz einer wenig ansprechenden Leistung führten die Hausherren zur Pause mit 13:9.
In der zweiten Spielhälfte beruhigten sich beide Mannschaften in ihrer Spielweise, allerdings verbesserte das die Leistung der HSG nicht merklich. Nach einer zwischenzeitlichen 15:9-Führung kämpften sich die Gäste Tor um Tor heran und waren in der zweiten Halbzeit auch die bessere Mannschaft. Zwar versuchte die HSG den Vorsprung über die Zeit zu bringen, jedoch gelang dies nicht. Allach glich in der 58. Spielminute zum 23:23 aus und keine der beiden Mannschaften schaffte es, noch einmal einen Treffer zu erzielen. Alles in allem ist diese Punkteteilung als gerechtes Ergebnis einzuordnen, welches der HSG die Vize-Meisterschaft und Allach die „Pole-Position“ im Klassenerhalt gegenüber Eichenau einbringt. „Leider konnten wir heute unsere Leistung nicht auf die Platte bringen, allerdings war es wichtig, dass wir zum Abschied von Tibor, Matthias, Tobi und unseren Fans nicht verloren haben. Somit haben wir zu Hause in dieser Saison kein Spiel verloren und haben demnach unser Ziel erreicht.“, erklärt „Tö“ Kinkel.
Durch das Erreichen der Vize-Meisterschaft wäre die HSG Dietmannsried/Altusried in diesem Jahr dazu berechtigt, zwei Relegationsspiele um den Aufstieg in die Bayernliga zu bestreiten. Nach langen und intensiven Beratungen mit dem zukünftigen Trainergespann und der Mannschaft, kam die Vereinsführung schlussendlich zu der Entscheidung, auf diese Spiele zu verzichten und somit von einem möglichen Aufstieg Abstand zu nehmen. Die Gründe, die dafür den Ausschlag gegeben haben, fasst Kinkel ausführlich zusammen: „Das war eine sehr harte Entscheidung, die wir uns sicher nicht leicht gemacht haben. Natürlich wäre es für uns und vor allem für die Spieler und Fans ein Highlight gewesen, die Aufstiegs-Relegation zu spielen. Vor dem Hintergrund, dass wir – unter der Prämisse der erfolgreichen Relegation – mit unserem „Dorfverein“ in Bayerns höchste Spielklasse aufsteigen und somit HSG-Geschichte schreiben hätten können, war die Entscheidung noch viel schwieriger. Deswegen haben wir uns auch bei der Mannschaft und den Fans entschuldigt, dass wir dieses Event nicht antreten werden. Neben einem möglichen Relegationserfolg muss man auch die Konsequenzen im Blick haben. Die Konsequenz Bayernliga bringt Verantwortungen mit sich, die wir aus mehreren Gründen aktuell voraussichtlich nicht tragen können. Es würden erhebliche Mehrkosten auf uns zu kommen und um wettbewerbsfähig zu sein, müssten wir den Kader in der Spitze verstärken. Allerdings stehen uns keine derartigen Neuzugänge zur Verfügung und wir möchten mit dem jetzigen Kader in Zukunft weitermachen, und zwar so, dass kontinuierlich und langfristig junge Spieler aus den eigenen Reihen oder der Region eingebaut werden können. Das wäre in der Bayernliga schlichtweg nicht möglich. Außerdem müsste das Trainingspensum nach oben geschraubt werden, was ein Großteil der Mannschaft aus beruflichen oder privaten Gründen nicht im Stande wäre zu leisten. Zudem sehen wir die Gefahr, dass bei einem erheblichen Mehraufwand und ausbleibenden sportliche Erfolgserlebnissen, mehr kaputt gemacht wird als Nutzen davongetragen wird. Wir haben der Mannschaft einen Plan über die sportliche Zukunft vorgelegt, den schlussendlich alle Beteiligten eingesehen haben. Abschließend muss auch gesagt sein, dass ein Aufstieg in die Bayernliga nicht zu unseren Saisonzielen gehört hat. Fairer Weise muss man sehen, dass die Landesliga-Süd in diesem Jahr ungewohnt schwach aufgestellt war. In der kommenden Saison wird sich das sicherlich ändern, weswegen hier genug sportliche Herausforderungen auf unsere Mannschaft warten werden. Nach dem letzten Heimspiel haben wir unseren Fans die Entscheidung mitgeteilt und flächendeckend Zustimmung und Respekt für diesen Schritt geerntet, was uns natürlich sehr freut.“
Für die HSG spielten:
Ignacz, Schmidt (beide Tor);
Bernhard (2), Haggenmüller (1), Feigele (6), Stözle (4), Bernick, Haller, Kreuzer (4), Meggle, Scheininger, Häufele, Schwegler (5/3), Schneider A. (1)