Mit Blick auf das 27:16 Endergebnis, entsteht beim unbeteiligten Außenstehenden der Eindruck, als wären die HSG-ler beim Bayernligaabsteiger aus Anzing sang und klanglos untergegangen. Doch das Endergebnis spiegelt den Spielverlauf und die Kräfteverhältnisse nicht vollends wieder. „Keine Frage, Anzing war die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Allerdings fällt das Ergebnis zu deutlich aus. Vor allem mit der ersten Halbzeit, abgesehen von den ersten sieben Minuten, bin ich sehr zu zufrieden. Darauf werden wir bis zum nächsten Spiel aufbauen.“, analysiert Trainer Patrick Haas. In den ersten Spielminuten fand die HSG überhaupt nicht statt. Beim Stand von 5:0 bahnte sich ein Debakel an und die HSG-Verantwortlichen waren gezwungen eine Auszeit zu nehmen. Diese trug aber augenscheinlich Früchte. Die Truppe um Kapitän Michael Feigele kämpfte sich über eine starke Abwehr zurück in die Partie. Im Angriff war ebenfalls eine drastische Steigerung zu erkennen. Beim Stand von 11:10 wurden dann die Seiten gewechselt. Im zweiten Durchgang war den Oberallgäuern, speziell im Angriff, anzumerken, dass die Aufholjagd Körner gekostet hat. Unnötige technische Fehler, eine absinkende Wurfausbeute und die Cleverness des Aufstiegsaspiranten Anzing sorgten dafür, dass die Partie Mitte der zweiten Hälfte, beim Stand von 18:12, entschieden war. „Man merkt, dass diese Truppe jahrelange Bayernligaerfahrung hat. Jeder Fehler von uns wurde eiskalt bestraft. Wir haben in der zweiten Hälfte Lehrgeld bezahlt. Jedoch haben wir, im Vergleich zum Herrschingspiel, ein anderes Gesicht gezeigt.“, erklärt Hutner.
Natürlich ist festzuhalten, dass sich in der HSG-Offensive noch einiges tun muss, um an die Leistungsfähigkeit der Vorsaison heranzukommen, jedoch ist man im Lager der Oberallgäuer zuversichtlich, dass man sich langsam aber sicher auf dem richtigen Weg befindet. „Es klingt nach einer solch deutlichen Niederlage natürlich etwas merkwürdig, aber wir sind uns einig, dass die nächsten Partien besser laufen werden. Uns war klar, dass wir aufgrund der durchwachsenen Vorbereitung noch etwas Zeit benötigen. Wir wussten auch, dass die ersten beiden Spiele zwei echte Brocken werden würden, somit ist die Ausbeute von 0:4 Punkten zwar nicht befriedigend, jedoch absolut kein Beinbruch.“, so Haas.
Für die HSG spielten:
Laszlo, Schmidt (beide Tor);
Bernhard (2), Kliemann (1), Sandholzer (3), Feigele (1/1), Engl (3/1), Medinger (1), Beyerle, Meggle, Kreuzer, Spitschan, Aniser, Fleschutz (5)